Veröffentlichungsdatum: 08.12.2012

Brandungsangeln 2012


Brandungsangeln 2012 (08. Dezember 2012)


Gestern stand Vereinsbrandungsangeln auf der Agenda. Oh was habe ich mich auf diesen Tag gefreut. 8 Angelfreunde trafen beim vereinbarten Treffpunkt, dem Albatross-Angeln Warnemünde, ein. 8 Mann, na ja, ist ja nicht sehr viel, mag sich der eine oder andere denken. Die Bedingungen waren an sich ja super, wenn da nur der Schnee und die negativen Temperaturen nicht wären. Man hat im Laden schon gefachsimpelt, dass es zugefrorene Spitzenringe gibt, das wir uns die Schnur kaputt machen und und und. Eigentlich alles übertriebene Vermutungen der Binnenlandfraktion. Mit geflochtener Schnur hatte keiner geangelt, also kann da nichts schief gehen. Am Wasser ist es ja eh immer etwas wärmer.

Die Ostsee hat momentan um die 3-4° C. Das ist schon für die Brandung nicht mehr sinnvoll. atürlich hat man immer etwas Fisch in Strandnähe liegen und n paar kleine Dorschtrupps ziehen umher, aber die große Masse ist ins tiefere Wasser abgewandert. Dahin wo wir mit unserer steifen Knüppeln nicht hinkommen. Aber, ich habe um diese Zeit rum vor paar Jahren meine besten Platten gefangen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Dinger schön fett. Mir geht es eh nicht um Dorsche. Wenn ich Dorsche haben will, mache ich eine Kuttertour auf der MS Seeadler. Ich wollte die dicken fetten Platten haben. Mal sehen ob es was wird. Im Laden noch einmal die Wetterboje angerufen. Die Wetterboje ist eine Messtonne, wohl vor Nienhagen, die man anrufen kann. Sie, eine Computerstimme, sagt einem die aktuellen Messwerte der Minute. Wind, Windrichtung, Wellenhöhe, Wasserstand, Wassertemperatur und Luftdruck. All das sind Angaben, die für uns Angler sehr wichtig sind! Windrichtung Nord, Windgeschwindigkeit 5,6m pro Sekunde. Entspricht einer Windstärke 4. Wellenhöhe 46cm, maximal 78cm. Wasserstand +33cm, Wassertemperatur 3° C. Geil, wettertechnisch super Bedingungen. Also rein in die Kisten und ab zum Strand. Ach ja, Strand. Wohin denn eigentlich nun? Kinderstrand Heiligendamm wurde erfolgreich von mir und Maik boykottiert. Börgerende fanden die anderen auch nicht so berauschend, also rufen wir mal einen Telefonjoker an. Angelfreund Mirko, kein Mitglied im Verein, wollte mich nämlich mit seiner Ausrüstung besuchen kommen und mir beim Angeln Helfen. Mirko angerufen, du entscheidest wo wir angeln! Ich entscheide gar nichts, sagte er und wir einigten uns liebevoll mit allen Angelkameraden auf Strand Heiligendamm, rechts von der Seebrücke und links vom Wehr in Börgerende.

Kolonne ist gestartet, Kolonne ist heil angekommen. In Warnemünde lachten mich noch fast alle aus. Harald tanzte Tango und totterte immer: Wo ist das eine 4, wo ist das eine 4. Hier wackelt nicht mal ein Blatt. Am Strand angekommen, konnte man ihm seine Freude über den Wind anerkennen. Die Windstärke 4 pustete in vollen Zügen, genau in unsere Gesichter. Egal, rauf da aufn Strand und aufbauen. Harald blieb gleich am ersten Buhnenkopf nach dem Aufgang. Die anderen Kameraden gingen nach rechts, ich zog in die linkere Gegend. Erst mal gemütlich aufbauen und das Gebiet abwerfen, ob hier nicht irgendwo Steine oder interessante Löcher sind. Nichts, aber auch gar nichts außer Sand. Na gut, wenn du dich nicht dumm anstellst, nimmt du heute alle Montagen wieder mit nach Hause. Keine Hackergefahr oder ähnliches. Nach dem ich mit dem Aufbauen fertig war, betrachtete ich erst mal die anderen. Oh ha, die angeln schon. Man sind die alle schnell. Ich zog dann meine Wattis rauf, schmiss meinen Gaskocher an und brühte mir einen Eintopf auf, dazu noch lecker heißen Kinderpunsch und Väterchen Frost darf mich gern haben.

Dann traf mein Angelfreund Mirko ein. Bewaffnet mit seinen hochmodernen Brandungsruten und einem Beach Shelter setzte er sich zu mir. Oh ja, der Beach Shelter kommt gut. Wind, ab jetzt darfst auch du mich gerne haben – Windschatten, heißen Eintopf in der Hand und n Pott Punsch. Brandungsangeln fetzt.

Bei mir und Mirko tat sich irgendwie nicht sehr viel. Harald kam ab und an mal rüber gestapfelt und schaute, was so passiert. Bei ihm und Dirk war bis dato wohl auch tote Hose. Von den hinteren Reihen war auch nichts zu hören. Zwei Personen sind heute richtig heiß auf den Sieg. Harald kann mit einem Sieg dafür sorgen, dass Alexey nicht wieder Angler des Jahres wird. Er ist ihm ganz dicht auf den Fersen. Zweite Person ist unser Axel. Axel hatte die letzten beiden Brandungsangel-Veranstaltungen gewonnen. Auch er war heiß, denn er wollte den Hatrick. Na dann, Daumen drücken.
Es wurde dunkel, der Wind weniger und das Wasser ging um paar Zentimeter zurück. Diese paar Zentimeter sorgten aber dafür, dass am Strand mal locker 7-8m Wasser zurück gegangen sind. Nein, wir haben in der Ostsee keine Ebbe und Flut, aber Heiligendamm ist ein sehr breiter Sandstrand, da wirkt sich das dann so aus.

Inzwischen trudelten die ersten Fangmeldungen ein. Dank modernster Handytechnik braucht man heut zu Tage auf nichts verzichten. Man bekommt über alles sofort Bescheid. Bei mir blieb es den gesamten Abend ruhig. 1 Dorsch verirrte sich an meine Montagen und der war auch noch zu klein.
Hm, meine Befürchtungen traten genauso ein, wie ich es mir dachte. Das Wasser war zu kalt. Wir müssen das Brandungsangeln nächstes Jahr besser früher machen. Am besten im Oktober oder Anfang November. Aber alles andere kann zu spät sein. Das hängt ja vom Wetter ab.

Gegen 22 Uhr fand denn die Siegerehrung am Parkplatz statt. Danach gab es die ersten guten Rutsch Wünsche und man wünschte sich frohe Weihnachten. Den einen oder anderen sehe ich ja dieses Jahr noch. Weder für Axel, noch für Harald ging der Wunsch in Erfüllung. Alexey hat es wohl zum 5ten mal in Folge geschafft, Angler des Jahres zu werden und Axel hat seinen Matchball zum Hatrick verschossen. Maik hatte eine Platte mit 2 Zentimetern mehr Länge und Axel somit auf Platz Zwei verbannt. Egal, der Sieg bedeutet nicht alles.

Die Ergebnisse: Maik Miske Flundern mit 31 und 25cm, Axel Petrowski Flundern mit 29 und 27cm, Platz 3 und 4 teilten sich Alexander Glasner und Alexej Levotchkin mit Flundern von 25cm. Dorsche gab es nur untermaßige, der größte mit 36cm knapp am Maß vorbei.

Ich werde mich noch einmal an die Brandung setzen. Allerdings such ich mir eine Seebrücke und will mir dann dicke Platten angeln.

Es war eine tolle Veranstaltung, auch wenn es wenig Fisch gab. Es ist immer schön, wenn man in größerer Gesellschaft angeln fährt. Die Gemeinschaft ist was Feines und die Leute die immer da sind, sind auch wirklich nette Gesellen.

Bis zum nächsten Jahr, Jungs!!! Ich freue mich auf das Jahr 2013, mit euch!

(Beitrag von Bolle)

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